35 Jahre mds

Heute ist mds viel mehr als die Analyse-Software für Mediaplanung, als die sie ursprünglich entwickelt wurde – mds bietet nicht nur die Möglichkeit, sämtliche Markt-Media-Studien wie AWA, b4p über ma und LAE für die strategische Kommunikationsplanung zu analysieren, sondern ermöglicht generell individuelle Auswertungen umfangreicherer Datensätze und Studien.

Wie alles begann …

Die Idee, ein unabhängiges PC-Planungsprogramm zu entwickeln, über das mit jedem IBM kompatiblen PC Zielgruppen, Kostenberechnungen oder VIP-SAP-Zählungen ausgewertet werden können, gab es bereits vor 1989. Zählwünsche von Agenturen wurden noch über einen IBM-Großrechner ausgewertet und nach Stunden dann ausgedruckt und per Boten oder Post – später immerhin per Datenfernübertragung oder Fax – an die Agenturen zurückgeschickt. Mitunter hatte der Zählservice des Axel Springer Verlags um die 10.000 Zählanfragen pro Jahr auszuwerten.

Wie sich MDS stetig weiterentwickelt

Vom Rollout zur portablen Zählung auf dem Laptop

1990 war es soweit: Nach einem ersten ‚Prototypen‘ im Jahr 1989 – entwickelt in der Marktforschung der Axel Springer AG und von mehreren Mediaexperten getestet – konnte 1990 mit „MEDIALOG“ eine  serienreife ‚MDS‘-Version vorgestellt werden. Mit der Analyse-Software für Mediaplanung konnten die Planer in den Agenturen nun schnell und selbstständig – quasi im Dialog mit dem PC (daher auch der Name) – die für ihre Planung notwendigen Daten erhalten und bewerten. Die ersten beiden Studien MEDIALOG/MA 90 oder die MEDIALOG/VA90 wurden getrennt als DOS-Versionen ausgeliefert. Allein für die ma 1990 Pressemedien wurden 4 Installations-Disketten an die Agenturen verschickt. Bereits seit 1993 bietet mds als Service individuelle Studienaufbereitungen für spezifische Kunden- und Nutzergruppen an. Von Anbeginn dabei ist die LA MED, die seitdem in mds komfortabel ausgewertet werden – wie jede Studie mit komplexen Datenbestand.

Windows, MAC und MDS 5.x und MediaPilot

Die ersten PC-Generationen hatten noch Speicher- und Kapazitätsprobleme. WINDOWS setze sich als neues Betriebssystem aber rasch durch. Ab 1994 wurde MDS – dann unter dem neuen Namen Mediaplanungs-Dialog-System – nur noch als WINDOWS-Version ausgeliefert. Mit neuer Oberfläche und mit wesentlich erweiterten Programmfunktionen. MDS wurde stets und wird auch künftig kontinuierlich an die Bedarfe der User angepasst. Eine Struktur war zu Anfängen von MDS nur für eine Zielgruppe und nur für eine begrenzte Anzahl an Merkmalsausprägungen möglich. Bereits 1994 konnten schon erheblich mehr Zielgruppen als Spaltenbedingungen formuliert und nach mehr Merkmalen ausgewertet werden. Mit Einführung der „neuen Strukturanalyse“ 1999 konnten sämtliche Merkmale einer Mediauntersuchung dann in einem Lauf ausgezählt, sortiert und „gerangreiht“ werden. Dieser Baustein war Ausgangspunkt für die komplette Neuentwicklung von MDS als Analyse-Software, die mit MDS 5.x ausgeliefert wurde.

Online-Reichweiten, Multiplying-Effekte und crossmediales Planen

Der gewaltige Anstieg der (Studien-) Dateigrößen führte dazu, dass das Programm selbst immer wieder erheblich erweitert werden musste. Auch Komfort und Möglichkeiten der Auswertungen wurden dabei ständig verbessert. Gebietsdefinition, das Kartographie-Modul, das Streuplan-Modul, die Plan-Optimierung aber auch Media-Mix- und das Share of Mind-Modul – um nur einige zu nennen, sind alles Programmteile, die im Laufe der ersten 15 Jahre entwickelt und in MDS unter einem gemeinsamen Dach vereint wurden. Mit Neuentwicklungen ging es aber auch danach immer weiter:

mds goes Web, neues Design, neue Tools – viel mehr als Mediaplanung!

2016 startet die Auswertung komplett browserbasiert, ab 2021 greifen alle User ausschließlich online auf ihre Studien zu. Im Herbst 2021 geht zusätzlich die ma Out of Home auf der neuen browserbasierten Plattform mds OOH online. In einem modernisierten und technisch vollständig aktualisierten benutzerfreundlichen Design. 2023 werden mds I smart und mds I insights als neue Tools eingeführt. Unter mds I insights können weitere bevölkerungsrepräsentative sowie Zielgruppen- und Themenstudien gezählt werden. Unter mds I smart können Reports heruntergeladen werden – fertig aufbereitet zu einer Vielzahl von relevanten Themen. Mit mds I media können weiterhin alle gängigen Markt-Media-Studien ausgewertet werden. Mit der neuen KI-gestützten Suchtechnologie datainsights kann in mde die Datenfülle der Markt-Media-Studien schneller und effizienter durchgesucht werden.

WegbereiterInnen, MediaexpertInnen und ZeitzeugInnen zu mds


Uwe Schneider-Bollig   –  Senior Media Consultant

“Als Test-User der ersten Stunde erinnere ich mich an wilde Geschichten und von Userfreundlichkeit war damals natürlich noch keine Rede! Toll, das sich alles so gut entwickelt hat und eine komfortable und unverzichtbare Basis für die Mediaplanung entstanden ist, viele andere Länder beneiden uns um dieses tolle Tool!!!.“


 

Michael Hofsäss  –   MH Media Research

 

“Ich erinnere mich noch gut an die Zeit vor MDS. Eine Zeit in der noch mit Schreibmaschine geschrieben und bestenfalls mit Großrechnern gearbeitet und ausgewertet wurde. Mein erster Job im Verlag. Zählwünsche wurden meist telefonisch angenommen, denn es gab auch noch kein Fax und Telex war extrem umständlich. Also Zählaufträge von den Agenturen, telefonisch übermittelt, angenommen, sie in den Großrechner eingegeben und das Ergebnis mittels dem sogenannten Endlospaper, zum Teil einem Stapel von locker 20cm hohen Ausdrucken, an die Agenturen postalisch versendet. Danach weitere Modifizierungen oder nach den ersten Strukturzählungen erfolgten Reichweiten- und später Planzählungen, mit Varianten. Der Ablauf ging also von Neuem los. Ein Prozess, der oft Wochen dauerte, bis das Ergebnis feststand. D.h. Mediaplanung inkl. Zielgruppen-Definition, Rangreihen und Planzählungen hatte in diesen Zeiten einen sehr hohen Zeitbedarf, bis dann endlich das Ergebnis als Basis für Präsentationen beim Kunden feststand. Dann kam der PC und mit ihm auch ziemlich schnell das Angebot MDS vom Axel Springer Verlag.  Da war ich aber schon in der Agentur, als Mediaforscher beschäftigt. Was war das mit MDS für ein eklatanter Unterschied im Vergleich zu dem bisherigen Vorgehen! Man konnte selbst definieren, analysieren, überprüfen, verfeinern und evaluieren. Strukturanalysen wurden zunehmend umfangreicher und differenzierter erstellt. Es ging ja alles in einem Wahnsinnstempo. Zielgruppen-Definitionen wurden immer präziser und für die Mediaplanung wurden immer mehr Varianten erstellt und verglichen. MDS ermöglichte so eine detailliertere Analyse und Planung in extrem kurzer Zeit. Jetzt konnten wir in der Agentur von heute auf morgen auf spezifische Kundenwünsche eingehen und die Daten rasch bereitstellen. Zusätzlich ermöglichte MDS mit der Expertenversion selbst definierte statistische Analysen, wie z.B. die Erstellung von Typologien. MDS hatte sich kurzfristig in der Agenturwelt durchgesetzt und ist voraussichtlich bis heute das Planungstool, mit dem die meisten Agenturen arbeiten. Ein großer Erfolg für den MDS-Anbieter und eine super Software für die Agenturmitarbeiter im Bereich Media.“


 

Petra Fügel
Petra Fügel – ehem. Head of Mediaconsulting, mds-Trainerin –

“So weit ist es nun schon, dass man sich selbst als „Zeitzeugin“ titulieren kann – Danke mds 😉 mds hat mich mein ganzes Berufsleben begleitet, genau genommen gab es mds bei meinem Berufsstart noch gar nicht. Auswertungen aus Markt-/Media-Untersuchungen wurden damals telefonisch beim Auswertungsservice des Vertrauens beauftragt, auf Großrechnern erstellt und kamen dann ein paar Tage später auf Papier zurück. Der Versand an Kunden erfolgte meist per Fax, Springer intern per Rohrpost! Lang, lang ist’s her. mds bot dann erstmals die Option, autarke Auswertungen aus den Studiendaten per Dialog mit dem PC zu erstellen. Damals ein Meilenstein auf Basis einer MS-DOS Version. Studien und Software mussten vom Toolanbieter mühsam, weil zeitintensiv, auf Disketten gequetscht (Fachdeutsch: gespeichert) werden, um dann vom mds-Bezieher wieder in die eigenen Systeme eingespielt werden zu können. Spezialversionen wurden per Dongel geschützt, meinen letzten habe ich (aus Sentimentalitätsgründen) erst mit dem vorletzten Büroumzug entsorgt – Schnief. So ging es los. Heute ist zum Glück vieles viel einfacher, die technischen Voraussetzungen und Instrumente machen es möglich, fordern aber umgekehrt auch ständige Anpassungen im laufenden Betrieb. „Nichts ist beständiger als der Wandel“, dieses Zitat wird Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr. zugeschrieben und ist aktueller denn je. Gemessen an dem Zitat ist mds also nur spotjunge 35 Jahre, wird sich aber, wie grob prophezeit, weiter stetig wandeln und wandeln müssen, um den geänderten Anforderungen gerecht werden zu können. Eine aktuelle Impression dazu gibt es auf der mds Startseite zu entdecken und es wird sich noch mehr tun – Wandel halt.“